Schlusslicht Hannover zu Gast – 2 Punkte fehlen zum Titel
Vier Spieltage vor Saisonende haben die Frauen der Memminger Indians am Wochenende zwei Mal „Matchball“ im Rennen um die deutsche Meisterschaft. Wenn am Samstag (16:45 Uhr) und Sonntag (12:15 Uhr) das Schlusslicht vom SC Langenhagen am Memminger Hühnerberg antritt, reichen den Maustädterinnen zwei Punkte um vorzeitig alles fix zu machen.
Eine überzeugende Saison haben die Eishockeyfrauen des ECDC Memmingen in der Bundesliga (DFEL) bislang gespielt. 24 Spiele, 23 Siege, 70 (von 72 möglichen) Punkte und 125:34 Tore beweisen, dass die Indians zurecht an der Tabellenspitze stehen. Planegg als Tabellenzweiter hat 63 Zähler auf der Habenseite, aber bereits ein Spiel mehr als Memmingen absolviert. Der Vorjahresmeister könnte mit seinen letzten drei Partien auf maximal 72 Punkte kommen, hat aber mit dem ECDC den schlechteren direkten Vergleich. Somit genügen den Indians aus den restlichen vier Spielen zwei Punkte und die sollen nun am Wochenende gegen den SC Langenhagen eingefahren werden.
Die Hannoveraner waren schon vor zwei Jahren zu Gast am Hühnerberg, als die Maustädterinnen ihre erste Deutsche Meisterschaft feiern konnten. Auch wenn die „Lady Scorpions“ Woche für Woche in den sozialen Medien Durchhalteparolen verbreiten und den ersten Punktgewinn anpeilen, dürften für sie die Trauben im Allgäu sehr hoch hängen. Bislang hat das Schlusslicht der Bundesliga noch keinen einzigen Punkt eingefahren und nach 23 Spieltagen erst 19 Treffer erzielt, dagegen aber 201 Gegentore erhalten. Die einzig spannende Frage wird sein, ob die Nummer eins im Tor der Niedersachen, Katharina Werner, die lange Fahrt in den Süden mit antritt. Mit ihr zwischen den Pfosten konnten die Lady Scorpions die Niederlagen immer in Grenzen halten, ohne sie gab es fast immer zweistellige Klatschen. Auch die Indians konnten Mitte Februar am Pferdeturm in Hannover trotz Einbahnstraßen Hockey „nur“ zwei 6:0 bzw. 7:0 Siege verbuchen – auch da stand Werner im Tor.
Zweifel daran, dass die Indians bereits am Samstag einen Sieg einfahren und auch rechnerisch nicht mehr einzuholen sind, hat Keiner. Memmingens Coach Werner Tenschert will sich aber nicht mit solchen Rechnungen zufrieden geben: „wir möchten unsere restlichen vier Spiele in der Liga alle gewinnen, um so unsere überragende Saison zu krönen. Richtig gefeiert wird erst am letzten Spieltag“. Die ein oder andere Flasche Sekt dürften die Verantwortlichen freilich fürs Wochenende schon kaltgestellt haben.